Hilfe, mein Hund hat eine Allergie! Was du jetzt tun solltest

Hilfe, mein Hund hat eine Allergie! Was du jetzt tun solltest

Lesezeit ca. 8 Minuten
28. Okt 2025
Author
Gründer von Hundpur

Florian Keller

Du hast die Diagnose schwarz auf weiß erhalten: Dein Hund leidet unter einer Allergie. Obwohl das erstmal nach einem riesigen Problem klingt, ist die gute Nachricht: Mit der richtigen Strategie, Fütterung und Pflege kann dein Hund ein völlig normales, glückliches Leben führen!

In diesem Artikel erfährst du:

  • Welche Arten von Allergien es beim Hund gibt

  • Welche Symptome typisch sind

  • Wie du zwischen Allergie und Unverträglichkeit unterscheidest

  • Wie du Juckreiz beim Hund schnell lindern kannst

  • Und wie du den Alltag mit einem Allergiker-Hund ganz entspannt gestaltest

Welche Allergien gibt es beim Hund?

Die meisten Hunde-Allergien lassen sich in 4 Kategorien einteilen. Die häufigsten Allergieformen bei Hunden sind:

  • Futtermittelallergie – z. B. gegen Rind, Huhn, Weizen, Milchprodukte oder Soja

  • Umweltallergie (Atopie) – z. B. gegen Pollen, Gräser, Hausstaubmilben, Schimmel

  • Flohspeichelallergie – ausgelöst durch Flohbisse, auch wenn keine Flohplage sichtbar ist

  • Seltener: Kontaktallergien – etwa durch Waschmittel, Kunststoff, Pflanzenschutzmittel

Typische Symptome einer Hundeallergie erkennen

In welche Allergie-Kategorie dein bester Freund auch gehört – eines der zentralen Symptome ist häufig: Juckreiz. Besonders typisch ist er an den Ohren, zwischen den Pfoten, unter den Achseln oder rund um die Schnauze.

Manche Hunde kratzen sich regelrecht in Rage, andere lecken sich nachts stundenlang die Pfoten wund – was nicht nur die Haut schädigt, sondern auch den Schlaf raubt.

Wichtig: Der Juckreiz bei Allergien ist kein gelegentliches Kratzen. Er tritt dauerhaft oder schubweise auf – oft ohne sichtbare Parasiten, aber mit klaren Mustern: etwa nach dem Fressen, im Frühling oder nach dem Gassigehen im hohen Gras.

Weitere häufige Anzeichen können sein:

  • Lecken und Beißen an den Pfoten

  • Hautrötungen, Ekzeme oder Pusteln

  • Schuppen, Haarausfall oder kahle Stellen

  • Chronische Ohrenentzündungen beim Hund

  • Blähungen, weicher Kot oder Durchfall


Wichtig:
Nicht jedes dieser Symptome bedeutet gleich eine Allergie. Eine tierärztliche Diagnose ist hierfür unerlässlich. Mit einem speziellen Allergie-Test stellt der Tierarzt systematisch fest, auf welche Stoffe dein Hund problematisch reagiert. 

Ist eine Allergie beim Hund heilbar?

Kurz gesagt: Nein – aber sehr gut behandelbar!
Eine Allergie bleibt in der Regel lebenslang bestehen. Aber du kannst die Beschwerden fast vollständig kontrollieren – durch:

  • Vermeidung des Auslösers (z. B. durch Ausschlussdiät bei Futtermittelallergie)

  • Stärkung der Hautbarriere und des Immunsystems

  • Entzündungshemmende Futterergänzungen wie Omega-3, Zink oder MSM

  • Medikamentöse Unterstützung nach Absprache mit dem Tierarzt (z. B. Cytopoint, Apoquel®, Antihistaminika)

  • Hyposensibilisierung bei Umweltallergien

Unterschied: Allergie oder Unverträglichkeit beim Hund?

Häufig werden auch Unverträglichkeiten landläufig als Allergie bezeichnet – doch zwischen Unverträglichkeit und Allergie gibt es einen zentralen Unterschied:

  • Eine Allergie ist eine Immunreaktion des Körpers auf bestimmte Stoffe. Schon kleinste Mengen des Auslösers reichen für Symptome in unterschiedlicher Ausprägung.

  • Eine Unverträglichkeit ist ein Verdauungsproblem, z. B. bei Laktose oder Fett. Obwohl es keine direkte Immunreaktion des Körpers ist, können sehr ähnliche Symptome auftreten

Wichtig: Nur eine Ausschlussdiät oder gezielte Diagnostik beim Tierarzt kann wirklich Klarheit bringen, ob dein Hund an einer Allergie oder doch einer Unverträglichkeit (Intoleranz) leidet.

Neuer Alltag mit Allergiker-Hund: Einfache Routinen & Umstellungen

Eine Allergie kann ein kleiner Schock für viele Hundeeltern sein. Doch wichtig ist: Atme erstmal tief durch! Auch mit einer Allergie können Hunde mittlerweile sehr gut und lange leben. Schon ein paar wenige gezielte Anpassungen reichen oft aus, um den Alltag deutlich zu erleichtern. Hier sind die wichtigsten Stellschrauben:

Tipp 1: Futter umstellen auf hypoallergen oder Single-Protein

Der häufigste Allergieauslöser bei Hunden ist das Futter – vor allem tierische Eiweiße (z. B. Rind, Huhn, Lamm) und billige Füllstoffe (Weizen, Soja, Mais).

Wenn dein Hund unter Juckreiz, Hautproblemen oder Verdauungsstörungen leidet, solltest du folgende Maßnahmen ergreifen:

  • Wechsle auf ein hypoallergenes Hundefutter mit hydrolysiertem Protein oder eine Single-Protein-Quelle wie Pferd, Ziege oder Insekten.

  • Achte auf eine klare Deklaration der Zutaten – ohne „tierische Nebenerzeugnisse“ oder nicht definierte Öle.

  • Starte eine Ausschlussdiät, wenn du vermutest, dass dein Hund auf bestimmte Futtermittel allergisch reagiert.

💡 Expertentipp: Allergien gegen Fisch, Milchprodukte oder Reis sind seltener, aber nicht ausgeschlossen. Auch Snacks, Zahnpflegeprodukte und Kauknochen können zu unbemerkten Auslösern werden. 

Tipp 2: Ergänzungsfutter gezielt einsetzen

Viele Hunde mit Allergien profitieren von natürlichen Ergänzungen, die Haut und Immunsystem stärken. Vor allem bei Umwelt- und Flohallergien ist das sinnvoll, weil man den Auslöser nicht immer komplett vermeiden kann.

Diese Stoffe haben sich bewährt:

  • Spirulina: wirkt antioxidativ und entzündungshemmend

  • Leinöl: liefert wertvolle Omega-3-Fettsäuren für die Haut

  • MSM (Methylsulfonylmethan): lindert Juckreiz und wirkt entzündungshemmend

  • Zink: essenziell für Hauterneuerung und Barrierefunktion

  • Sanddorn: unterstützt die Zellerneuerung bei gereizter Haut

🐾 Tipp: Eine intakte Hautbarriere ist der beste Schutz vor Sekundärinfektionen. Ergänzungsfutter mit hochwertigen Vitalstoffen kann genau hier ansetzen.

Tipp 3: Pflege optimieren – sanft & konsequent

Allergische Haut ist empfindlich – zu häufiges Baden, falsche Shampoos oder chemische Rückstände im Körbchen können die Symptome deines Hundes verschlimmern.

Das kannst du tun:

  • Verwende ausschließlich reizfreie, pH-neutrale Hundeshampoos (am besten allergikergeeignet).

  • Wasche Körbchenbezüge, Decken und Spielzeug regelmäßig – ohne Duftstoffe oder Weichspüler.

  • Trockne deinen Hund nach Spaziergängen gründlich ab, vor allem bei Gräser- und Pollenallergie.

  • Kontrolliere regelmäßig auf Hautveränderungen oder versteckte Wunden durch Kratzen.

💡 Auch Pfotenbäder mit lauwarmem Wasser nach dem Spaziergang können helfen, Pollen oder Chemikalien zu entfernen.

Tipp 4: Umgebung prüfen und Reizquellen meiden

Manche Auslöser, wie etwa Pollen oder Parasiten, kannst du nicht komplett ausschalten – aber du kannst sie minimieren.

  • Vermeide Spaziergänge bei hoher Pollenbelastung (z. B. morgens oder bei starkem Wind).

  • Entferne Staub regelmäßig, besonders bei Hausstaubmilbenallergie.

  • Verwende duftstofffreie Reinigungsprodukte, keine Raumsprays oder Duftkerzen.

  • Vermeide Kunststoffe und billige Spielsachen, wenn dein Hund zu Kontaktallergien neigt.

📌 Flohspeichelallergiker brauchen einen durchgängigen, lückenlosen Flohschutz – auch im Winter!

Tipp 5: Allergie-Tagebuch führen: Muster erkennen

Allergien verlaufen oft schubweise – und der Zusammenhang zu Futter, Umwelt oder Jahreszeit ist nicht immer sofort klar. Um hier Licht ins Dunkel zu bringen, hilft dir ein Allergie-Tagebuch! 

So führst du ein gutes Tagebuch:

  • Notiere täglich, was dein Hund frisst (inkl. Leckerlis!)

  • Halte Symptome fest: Juckreiz, Verdauung, Verhalten

  • Markiere Spaziergänge, Putzaktionen, besondere Ereignisse

  • Dokumentiere auch Besserungen nach Diäten oder Behandlungen. 

Schon nach 2–3 Wochen kannst du erste Muster erkennen – und dein Tierarzt erhält wertvolle Infos für die weitere Diagnostik.

Desensibilisierung: Allergie beim Hund langfristig in den Griff bekommen

Vor allem wenn bei deinem Hund eine Umweltallergie (z. B. gegen Pollen oder Milben) diagnostiziert wurde – kann eine spezifische Immuntherapie eine langfristige Lösung sein.

Diese sogenannte Hyposensibilisierung funktioniert beim Hund ähnlich wie eine Allergie-Impfung beim Menschen: Der Hund erhält über einen längeren Zeitraum winzige Mengen des allergieauslösenden Stoffes (Allergens), um das Immunsystem an diesen Reiz zu „gewöhnen“. Ziel ist es, die Überreaktion zu stoppen oder zumindest deutlich zu reduzieren.

Ablauf der Desensibilisierung in Zusammenarbeit mit dem Tierarzt:

  • Voraussetzung ist ein präziser Allergietest (z. B. Blut- oder Intrakutantest), um das Allergen eindeutig zu identifizieren.

  • Auf Basis der Testergebnisse wird eine individuell abgestimmte Allergenlösung hergestellt.

  • Diese wird dem Hund über mehrere Monate – zunächst in steigender Dosierung – subkutan gespritzt oder oral verabreicht.

  • Die Therapie dauert in der Regel 6 bis 12 Monate, manchmal auch länger.

Wichtig zu wissen: Eine Desensibilisierung ist keine „Wunderheilung“, aber in vielen Fällen (je nach Allergieform) sehr erfolgreich – vor allem bei Umweltallergien. Die Erfolgsquote liegt laut Studien bei 60–80 % Verbesserung der Symptome. – doch die Behandlung muss kontinuierlich begleitet und regelmäßig tierärztlich überprüft werden.

Fazit: Allergie beim Hund ist kein Drama – sondern machbar!

Ja, dein Hund hat eine Allergie.
Aber nein – das ist kein Grund zur Panik. Mit einer klaren Linie, etwas Disziplin und liebevoller Fürsorge kann dein Vierbeiner auch mit Allergie ein richtig gutes Leben führen.
Und du wirst überrascht sein, wie schnell sich Juckreiz, Rötungen oder Verdauungsprobleme beim Hund verbessern können, wenn man die Ursachen kennt – und gezielt handelt.

Extra: Unterstützung bei Hautproblemen

Wenn du nach einer natürlichen Möglichkeit suchst, die Haut deines Hundes zu stärken und den Juckreiz zu lindern, ist Hundpur Haut & Fell einen Blick wert.

Mit hochwertigen Inhaltsstoffen wie:

  • Spirulina

  • MSM (Methylsulfonylmethan)

  • Leinöl & Sanddorn

  • Bierhefe & Zink

…unterstützt es gezielt die Regeneration der Hautbarriere. Diese Stoffe heilen zwar nicht die Allergie an sich, aber können dazu beitragen, die Symptome spürbar zu lindern – von innen heraus.